Portiuncula: Ort des Anfangs

Klara lässt die schützenden Mauern ihres Elternhauses zurück – und damit Gewohnheiten, Ansehen und Sicherheit. In die Nacht des Palmensonntags 1211 hinein flieht sie aus ihrem geordneten Leben in Assisi in das nahe gelegene Kirchlein Portiuncula. Angesprochen durch Gott – durch eine innere Unruhe, die sie immer wieder ihre Lebensform und ihre Perspektiven hinterfragen lässt – wagt Klara einen Schritt ins Ungewisse. Sie weiß nicht, in welcher Form sie diese Sehnsucht nach Gott leben will, wohin der Schritt sie führt und wie sie sich in der Dunkelheit des Unbekannten zurecht finden wird – sie weiß nur, dass sie dem armen Gekreuzigten nachfolgen will. Ohne eine konkrete Vorstellung weiht Klara in Gegenwart von Franziskus ihr Leben Gott: der Anfang ihres Weges auf der Suche nach ihrem Lebensort.

Gott ruft, ihm im Unbekannten zu begegnen. Gott ruft, alles zurückzulassen und den Anfang zu machen: einen Anfang, der das Ende nicht kennt.